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Samstag, 15. Oktober 2022

 Am 13.10.2022 kam die Verfilmung von DER PASSFÄLSCHER in die Kinos. Die Vorlage dazu ist das gleichnamige Buch von Cioma Schönhaus. 

Wir erinnern uns sehr gerne an die Lesung mit dem Autor im Jahre 2005.

Sein Buch ist seitdem ein Steadyseller, der immer auf Lager ist. Schlichtweg ein großer Schatz...

Schönhaus, Cioma: Der Passfälscher.

Die unglaubliche Geschichte eines jungen Grafikers, der im Untergrund gegen die Nazis kämpfte 

In seinen engmaschig komponierten, fast unglaublich klingenden, anekdotenreichen Erinnerungen berichtet der Zeitzeuge Cioma Schönhaus mit Sinn für Selbstironie und Spannung aus seinem wechselvollen Leben im nationalsozialistischen Berlin. 1942 entscheidet er sich, in den Untergrund zu gehen, um einer weiteren Verfolgung und der drohenden Deportation zu entgehen. Seinen Unterhalt bestritt er mit dem Erlös aus dem Verkauf der bereits zur Beschlagnahmung vorgesehenen Wertsachen seiner Familie. Finanziell unabhängig, fälschte er Ausweispapiere, die Hunderte von Todgeweihten retteten. Fesselnd und zuverlässig berichtet er, wie er sich als 20-Jähriger täglich durchschlagen musste und dabei sogar die Stirn besaß, sich von dem verdienten Geld, mit dem er als Verfolgter ansonsten nicht viel anfangen konnte, eine kleine Segeljacht auf dem Wannsee zu kaufen. Sein Bericht zeugt von Intelligenz und Einfallsreichtum, von Lebenslust und auch von Leichtsinn. Er begegnete vielen ebenfalls in Not geratenen Menschen, u.a. Renate, der Tochter des Theologen Jochen Klepper, die sich der Deportation zusammen mit ihren Eltern durch Selbstmord entziehen sollte, und der berüchtigten Stella Goldschlag, die als sog. U-Boot Juden in ihren Verstecken an die Gestapo verraten musste. Ihm selbst gelang es immer wieder, durch das Netz der Verfolger hindurchzuschlüpfen. Schließlich kam ihm die Gestapo doch auf die Spur und suchte ihn steckbrieflich mit Foto im Deutschen Kriminalpolizeiblatt des Reichskriminalamtes Berlin. Mit seinem Fahrrad gelang ihm die Flucht in die Schweiz - selbstverständlich mit eigens gefälschten Dokumenten.
Ein Beispiel für einen jungen Menschen, der den Kopf oben hielt und den NS-Schergen trotzte.


Autorenportrait

Schönhaus, CiomaCioma Schönhaus, geb. 1922 in Berlin als Samson Schönhaus (Rufname: Cioma). Bis 1942 übte er folgende angelernte Berufe aus: Schneider, Bügler, Knopflochmacher, Nähmaschinenmechaniker, Erdarbeiter, Gärtner und Metalldreher. 1942-1943 illegaler Aufenthalt in Berlin. Steckbrieflich von der Gestapo gesucht, flieht er 1943 in die Schweiz - mit selbst gefälschten Papieren. Gestorben 2015.




Das Buch kostet 15 € . Erschienen im Fischer Verlag (6.Auflage). 

Wer die Originalstimme  von Cioma Schönhaus hören möchte, der kann etwa 20 Minuten gebannt lauschen:

Erlebte Geschichten mit Cioma Schönhaus - Erlebte Geschichten - Sendungen - WDR 5 - Radio - WDR










Dienstag, 5. April 2022

 MONIKA PEETZ "SommerSchwestern"  (Neuerscheinung)


Eine rätselhafte Einladung zu einem Familientreffen bringt das Leben der vier Schwestern ins Wanken. Ihre kapriziöse Mutter bittet die erwachsenen Töchter ausgerechnet ins holländische Bergen, dem schicksalhaften Ferienort ihrer Kindheit. Mit gemischten Gefühlen treffen die Sommerschwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, in dem malerischen Küstenörtchen ein. Jede mit ihren eigenen Sorgen und Gedanken im Gepäck. Sie alle bringen ihre Geheimnisse mit nach Holland - das größte aber hat ihre Mutter in petto. (Klappentext) 


Die Bestsellerautorin Monika Peetz ("Die Dienstagsfrauen")   in Bestform.

Montag, 4. April 2022


Solche Bücher liest man gerne zwei Mal - hintereinander!

Hilmar Klute : Die schweigsamen Affen der Dinge “

 Besuch beim schwerkranken Vater. Eine Szene aus dem wunderbaren Buch von HILMAR KLUTE

Wenn sein Vater anrief, alle drei Monate, dann wohl nur aus dem Gefühl heraus, zur Kontaktpflege in irgendeiner Weise verpflichtet zu sein; Henning stellte sich dann widerwillig auf ein Gespräch ein, das keines war...Sobald Henning von seinen Belangen erzählte, den Artikeln, die er für Zeitungen schrieb, den Vorträgen, die er gelegentlich zu kulturellen und gesellschaftlichen Themen halten durfte, hörte sein Vater zwar zu, stellte aber keine Fragen. Am Ende sagte er dann: „Bei mir gibt’s auch nichts Besonderes.“


Samstag, 2. April 2022

 Durchatmen - am besten durch die Beschäftigung mit der NATUR !

Unsere aktuelle Angebotsauswahl...






Freitag, 18. März 2022

 Eine helle Freude : Das neue Buch von Jan Weiler

"DER MARKISENMANN "

Zusatztext :

Was wissen wir schon über unsere Eltern? Meistens viel weniger als wir denken. Und manchmal gar nichts. Die fünfzehnjährige Kim hat ihren Vater noch nie gesehen, als sie von ihrer Mutter über die Sommerferien zu ihm abgeschoben wird. Der fremde Mann erweist sich auf Anhieb nicht nur als ziemlich seltsam, sondern auch als der erfolgloseste Vertreter der Welt. Aber als sie ihm hilft, seine fürchterlichen Markisen im knallharten Haustürgeschäft zu verkaufen, verändert sich das Leben von Vater und Tochter für immer.
Ein Buch über das Erwachsenwerden und das Altern, über die Geheimnisse in unseren Familien, über Schuld und Verantwortung und das orange-gelbe Flimmern an Sommerabenden.

Weiler, Jan :   Der Markisenmann.                    978-3-453-27377-1  
Heyne                                                                                Roman.   2022.   Sprache: Deutsch   336 S.     GEB        22,00 EUR

        

Mittwoch, 9. März 2022

 

Marten 'T Hart: Der Nachtstimmer



Auf Spurensuche anno 2022  in St.Laurentius Grefrath

Im Roman von Marten 't Hart war es mal wieder die Faszination einer Orgel...einer Garrels-Orgel, die in Groningen 1980 vom versierten Orgelstimmer Pottjewijd gestimmt werden muss: viele Umstände wie im Mittelalter und faszinierende Einblicke in die akribische Arbeit der Orgelstimmer, bevor die harmonischen Töne der Orgel ihre himmlische Klangfülle präsentieren .

S49..." Wie ist die Orgel? Auch ein Instrument zum Gernhaben, ziemlich groß, aber wegen der elektro-pneumatischen Traktion schwierig zu spielen. Man sitzt unten gleich neben der Kanzel, und nach dem Bruchteil einer Sekunde hört man von oben den Ton kommen, dessen Taste man gedrückt hält. Daran muss man sich erst mal gewöhnen.."

Nicht so alt, kalt und gar nicht laut und dunkel wie in den finsteren Orgelkästen im Roman war es auf der Orgelempore der vollmechanischen Fischer-Orgel in der dreischiffigen spätgotischen sonnenhellen Hallenkirche der Grefrather St. Laurentius Kirche. 

S42..." in fast allen Kirchen muss man über solche Gruseltreppen nach oben steigen."

Auch die offene metallene Wendeltreppe unterscheidet sich deutlich von der im Roman. 

Zuerst erblickt man in der Turmkammer die Windlade(Blasebalg); zu sehen sind die 2 Keilbälge aus Ziegenleder in einem Holzgestell, die die Orgel mit Winddruck versorgen. 

Die offene helle Orgelempore ragt über 3m in den Raum; das Hauptwerk mit1920 Pfeifen, Orgelbank , Spieltisch; 30 Register, auf 3 Manualen und Pedal  und das Rückpositiv mit den Prospektpfeifen.

Im Roman... " zieht Lanna (die merkwürdige Tochter, die StimmHelferin mit dem absoluten Gehör ) als erstes das Stimmregister Oktav 4 im Hauptwerk... und drückt die am meisten rechts gelegene Taste im Manual; dünn hallte der hohe Ton durch das Kirchschiff..."

Dass das inhaltlich so faszinierend beschriebene Prozedere beim Stimmen einer Orgel genauso abläuft, wurde von einem ehemaligen Stimmhelfer mit gleichlautenden Berichten bestätigt.

An der vollmechanischen Version mag manches anders sein; die Faszination der technischen Details beim Lesen und der Genuss beim Hören bleiben! Nach der Lektüre von Marten 't Harts "Nachtstimmer" wird der Leser ein noch intensiveres Vergnügen am Orgelspiel haben ; beim Hören erscheinen die Bilder der Kletterei an den Orgelpfeifen und die vielen wichtigen Vorarbeiten der Orgelstimmer und ihrer HelferInnen.

Nach der Lektüre von Marten 't Harts "Nachtstimmer" wird der Leser ein noch intensiveres Vergnügen am Orgelspiel haben ; beim Hören erscheinen die Bilder der Kletterei an den Orgelpfeifen und die vielen wichtigen Vorarbeiten der Orgelstimmer und ihrer HelferInnen.


Montag, 17. Mai 2021

 Benny Mokross: "...hier können Sie aber nicht parken! - aus dem Leben eines freischaffenden Musikers" (Tredition Verlag , 12 Euro)

 Meine dringende Leseempfehlung für Musiker, Veranstalter und alle anderen Menschen, die das Lachen nicht verlernt haben:

 In diesem Buch werden Geschichten aus 40 Jahren Bühnenpräsenz des Autors erzählt.Tatsächlich erlebte Begebenheiten zwischen Konzertarena und Bretterbühne hinter dem Hühnerstall.

                                                                             Kostprobe

"Ein freischaffender Musiker ist auf der Autobahn zuhause.Irgendwann hat er sämtliche Musik – Kneipen in seiner Heimatstadt beschallt und immer noch nicht genug Geld verdient, um die Miete zu bezahlen, daher muss er oft kreuz und quer durch die Republik reisen und Konzerte an verschiedenen Orten spielen.

 – Eine „Klassenfahrt“ stellt daher immer besondere Anforderungen an Mensch und Material und will gut geplant sein. Ein treuer Begleiter auf den Knien des reisenden Freelancers war viele Jahre lang der Shell – Atlas, irgendwann total zerfranst und die besten Seiten bereits herausgerissen, hat er doch viele auswärtige Konzerte erst ermöglicht. -

Trotz aller sorgfältiger Planungen ist der freischaffende Musiker oft schon auf der Reise genötigt, zu improvisieren. ( Übrigens beschränkt sich das Improvisieren auch auf der Bühne keineswegs nur auf gespielten Jazz, sondern beginnt schon im Vorfeld, beispielsweise mit Hauptsicherungen, die mit Silberpapier überbrückt werden müssen oder mit dem Ändern von Tonarten, weil dem Klavier vor Ort bestimmte Saiten oder sogar Tasten abhanden gekommen sind).

Bei einem auswärtigen Konzert befindet sich der Musiker also meist in einem gewissen Ausnahmezustand, absolute Konzentration und Überblick sind gefragt. So kann es vorkommen (es kam vor!), dass eine Hälfte der Band mit einem Auto von Dortmund Richtung Westen nach Straelen (Niederrhein, Entfernung von Dortmund : 101 Km) fährt, während die andere Hälfte der Band in Richtung Osten nach Strehlen (Brandenburg, Entfernung von Dortmund: 483 Km) fährt. So geschehen in einer Zeit, als das Mobiltelefon noch nicht erfunden war...überflüssig zu erwähnen, dass das Konzert nicht wirklich pünktlich stattfinden konnte."


 

 

 

 

 

 

 

 



Mittwoch, 20. Januar 2021

 

Manchmal sollte man sich zum Affen machen...

dies soll für mich allerdings die Ausnahme bleiben. Doch wenn 2 wunderbare Bilderbücher, die auch für Erwachsene geeignet sind, auf den Markt kommen, dann ist es "legitim" und fast unausweichlich.

Lang, Suzanne :   Jim ist mies drauf.  
Bilderbuch über Gefühle und schlechte Laune.   Übersetzung: Jüngert, Pia.   Illustration: Lang, Max.   2. Aufl..  2020.   Sprache: Deutsch   32 S. Loewe Verlag, 12.95 €

Zusatztext
Jim ist mies drauf: Die Sonne scheint zu hell, der Himmel strahlt zu blau und die Bananen schmecken zu süß! "Vielleicht hast du schlechte Laune", vermutet sein Freund Nick. Doch Jim ist sich sicher: "Ich hab KEINE schlechte Laune!" Als seine Freunde versuchen ihn aufzumuntern - "Hüpf auf und ab!", "Tanze!" oder "Mach ein Nickerchen!" - stürmt er wütend davon. Nichts scheint zu helfen. Kann es also sein, dass er einfach mal einen schlechten Tag hat?

Ein wunderbares Bilderbuch, das witzig und einfühlsam den Umgang mit Gefühlen beschreibt, die sich nicht so leicht erklären lassen. Dabei wird klar: es ist okay, auch mal schlecht drauf zu sein.

und nun soeben erschienen ein 2.Band:
 

Lang, Suzanne :   Jim hat keinen Bock.  
Lustiges Bilderbuch über Gefühle für Kinder ab 4 Jahre.   Bilderbuch.   Herausgegeben:Loewe Vorlesebücher.   Übersetzung:Jüngert, Pia.   Illustration:Lang, Max.   2021.   Sprache: Deutsch   44 S.   280 mm.   Januar 2021. 
978-3-7432-0943-5  
Loewe Verlag -     
GEB        13,00 EUR       
 
 Jim hat keinen Bock
 

 Im Dschungel steigt eine Party! Alle Tiere freuen sich riesig - nur Jim nicht. Jim hat nämlich einfach keinen Bock zu tanzen! Seine Freunde wollen nichts davon hören. "Jeder kann tanzen", behauptet Hyäne, und die Eidechsen erklären: "Du musst den Rhythmus fühlen!" Doch es hilft alles nichts - für Jim ist Tanzen einfach "das Schrecklichste auf der Welt!" Was nun?

Ein wunderbares Bilderbuch, das Kindern zeigt, dass es wichtig ist, für sich selbst einzustehen und dass man nicht mit dem Strom schwimmen muss, wenn es einem dabei nicht gut geht.

Es ist nicht immer einfach, zu seinen Gefühlen zu stehen - besonders, wenn scheinbar alle Freunde etwas besonders toll finden, nur man selbst nicht. Doch das bedeutet nicht, dass man automatisch nicht mitmachen kann, oder dass man deshalb anderen den Spaß verdirbt. Das lernt auch Affe Jim in diesem witzigen und einfühlsamen Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren. Kindgerecht und lustig wird der Umgang mit schwer erklärbaren Gefühlen thematisiert und gezeigt, dass Nein sagen völlig in Ordnung ist. Der Nachfolgeband zum erfolgreichen Bilderbuch Jim ist mies drauf. 

 

Unser Buch der Woche:

Susanne Kippenberger:"Die Kunst der Großzügigkeit"

- Geschichten einer leidenschaftlichen   Schenkerin -

 Zusatztext:


Geben macht glücklich. Susanne Kippenberger schreibt über das Schenken als Kommunikationsform: eine Sprache, die man lernen kann.

Überraschung, Erwartung, Glück, Enttäuschung, Kränkung - warum reagieren wir so emotional auf Geschenke - unabhängig von jedem materiellen Wert? Susanne Kippenberger, selbst eine leidenschaftliche Schenkerin, erkundet das Schenken als Universum der Gefühle und komplexe Form der Kommunikation. Mit Leichtigkeit und Eleganz fächert sie die vielfältigen Aspekte auf, geht der Frage nach, warum es vor allem Frauen sind, die sich um Geschenke kümmern, und die schönsten Präsente jene sind, die man in keinem Laden kaufen kann. Dabei erzählt sie überraschende und berührende Geschichten vom Schenken zwischen Seligkeit und Desaster. Vor allem aber zeigt sie, wie viel Freude die Kunst der Großzügigkeit bereitet.

 

Eine humorvolle und geistreiche "Sittengeschichte " zum Schenken und Beschenktwerden. 

Sprachlich verspielt und pointenreich zusammengestellt. Dazu einige Zitate , die wie Kostbarkeiten eingestreut wurden.

Beispiel: Theodor Adorno:"Wirkliches Schenken hatte sein Glück in der Imagination des Glücks des Beschenkten. Es heißt wählen, Zeit aufwenden, aus seinem Weg gehen, den anderen als Subjekt denken...Günstigenfalls schenken sie, was sie sich selber wünschten, nur ein paar Nuancen schlechter."

Gerade in unserer turbulenten Gegenwart eine wohltuende (Rück)-Besinnung auf die Großzügigkeit , die als Geschenk mehr denn je eine kleine Brücke zum Mitmenschen schafft.


Hanser Verlag , 24 Euro  


 Am letzten Arbeitstag überraschte uns ein Flashmob der besonderen Art. Die Kulturinitiative Grefrath "KinG" , deren Mitglied ich ...